Es ist heute kaum jemandem zu vermitteln, dass alles, was in »druckschriftlicher« Art zu vervielfältigen war, zur Druckerei gebracht werden musste. Dort wurde der Text im Handsatz mit Bleilettern oder im Maschinensatz durch Gusszeilen gesetzt. Jede Schriftgröße, jede Schriftart benötigte einen eigenen Setzkasten oder ein eigenes Setzmaschinenmagazin. Ein Vermögen steckte in den Setzereien. Unser Verein ist stolz darauf, ein großes Schriftenangebot in Bleisatz- und Plakatlettern bieten zu können.
Die Technik
Bleisatz ist ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen für den Buchdruck. Einzelne Lettern oder Einzelbuchstaben, die aus einer Blei-Zinn-Antimon-Legierung gegossen sind, werden zu der vollständigen Form einer Seite zusammengesetzt. Nach dem Abdruck kann die Druckform wieder in ihre Einzelteile zerlegt („abgelegt“) und die Lettern neu verwendet werden.
Voraussetzung dafür ist der Einzelletternsatz im Handsatz oder mit der Monotype-Setzmaschine. Maschinensatz mit gegossenen Zeilen, wie ihn die Linotype- oder die Ludlow-Gießmaschine liefern, wird nach der Nutzung wieder eingeschmolzen und neu gegossen.
Bleisatzarten
Man unterscheidet den Handsatz – die älteste Form, die erst in den 1970er Jahren weitgehend verschwand – und den Maschinensatz. Der Maschinensatz wird weiter in drei verschiedene Funktionsprinzipien unterteilt.
Typensetzmaschinen verwenden die Schrifttypen aus dem Handsatz (z. B. die Kastenbein-Setzmaschine). Das Ausschließen der Zeilen wird nach wie vor per Hand ausgeführt bzw. nachkorrigiert.
Bei der Einzelbuchstabensetz- und Gießmaschine Monotype werden von Matrizen neue Lettern gegossen. Bei Zeilenguss-Maschinen (z. B. Linotype-Setzmaschine, Typograph), besteht die Schriftzeile aus einem einzigen Stück.
Deshalb muss eine fehlerhafte Zeile bei Zeilengießmaschinen neu gesetzt und abgegossen werden.