Unser "Verein zur Pflege historischer Druckverfahren e.V." geht auf 60 zu. Nicht 60 Jahre, sondern 60 Mitglieder. Damit haben wir im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Hauptsächlich jüngere Begeisterte der historischen Drucktechniken sind zu uns gekommen. Darüber freuen wir uns sehr. Denn es sichert langfristig das Überleben um das alte "Vervielfältigungshandwerk."
Auch im neuen Jahr haben wir viel vor. Zum einen wollen wir unseren "neuen" OHT in der Werkstatt aufstellen. Wir haben den alten, über 90 Jahre alten Tiegel an einen befreundeten Künstler abgegeben, der früher schon mal mit diesem gedruckt hat - sozusagen ein Kenner der komplzierten Maschine, die gewissermaßen ihre Macken hatte. Als Ersatz haben wir dafür von der Druckerei Schirmer schon Mitte 2024 einen neueren Tiegel aus den 60er Jahren bekommen. Der neue muss allerdings zuerst etwas abmontiert werden, damit er durch die Türe passt. Das wird aber bald gelingen.
Und auf unserem Flur steht seit dem Umbau der Pionierkaserne eine alte Kniehebel-Druckpresse aus dem 19. Jahrhundert. Auch dieses wertvolle geschichtsträchtige Stück wollen wir wieder instandsetzen. Das wird nicht einfach sein. Aber wir sind es der alten, interessanten Technik schuldig.
Zwei wichtige Seminare für Vereinsmitglieder konnten unser internes Wissen erheblich erweiteren: im Sommer der Lithografiekurs und im Dezember der Radierkurs. Beide Praxis-Workshops tragen dazu bei, dass wir unser technisches Wissen auch weitervermitteln können. Jetzt fehlt noch ein Bleisatzkurs, den wir unseren nicht satztechnisch versierten Mitgliedern ebenfalls anbieten werden. Denn auch hier müssen breitere Grundlagen geschaffen werden, dass auch auf typografischem Gebiet mehr Möglichkeiten in der Satztechnik angewendet werden können - sieht zwar einfach aus, aus dem Setzkasten Buchstaben zu entnehmen, aber eine ganze Seite in guter Typografie zusammenzustellen, kann ganz schön aufwändig sein...